Samstag, 30. Januar 2010

Der Tag danach

Mit rund 30.000 registrierten Fans nannte der 1. FC Köln in seinem offiziellen Forum eine der größten Fan-Communitys im deutschen Fußball sein Eigen. Egal, ob Live-Ticker zu den neusten Zugängen (mit anschließenden Verlust der F5-Taste) oder Unterschriftenaktionen für Waffeleisen mit dem FC-Wappen, das FC-Brett war ein großes Zuhause für jeden Jeck. Dies hat sich mit dem gestrigen Tag geändert.

Das neue FC-Brett.

Da sich neben den größtenteils konstruktiven Usern auch einige Schreiberlinge gesellten, die eher mit unflätigen Bemerkungen "glänzten", entschloss sich der FC das Schreiben nur noch personalisiert zu ermöglichen. Aufgrund einer nicht eindeutigen Rechtslage über die Haftbarkeit der Einträge, eine legitime Entscheidung des Klubs.

Sehr unglücklich gewählt war allerdings der Weg, wie mit den Fans kommuniziert wurde. Mit der "Holzhammermethode" sollten sich zunächst nur noch Vereinsmitglieder registrieren dürfen. Auf einen Dialog über dieses Vorgehen wurde im Vorfeld nicht gesetzt. Der Sturm der Entrüstung war gewaltig, ein Kompromiss zur personalisierten Anmeldung für Nicht-Mitglieder die Folge.

In bester Endzeit-Movie-Manier hatten alle FC-Fans, für die das Forum jahrelang eine Anlaufstation war, nach der ersten "Ansage" des Klubs lediglich 24 Stunden Zeit, nach Lösungen zu suchen - und auch Lösungen zu finden!

Von FC-Fans für FC-Fans: FC-Forum.net ist bald erreichbar.

Im brandneuen inoffiziellen Fan-Forum (209373.homepagemodules.de) fanden sich in Windeseile über 2.500 FC-User zusammen, die gemeinsam etwas auf die Beine stellen wollen. Wenn es in der Hyme heißt Ov jung oder alt - ov ärm oder rich, zesamme simmer stark FC Kölle, so wurden diese Textzeile von den Anhängern des 1. FC Köln mal wieder eindrucksvoll in die Tat umgesetzt.

Gearbeitet wird bereits an einer neuen Foren-Software, die bald unter der Adresse fc-forum.net erreichbar sein wird - und auch für den 1. FC Köln Vorteile mit sich bringt. Ist die Haftbarkeit auf den offiziellen Seiten des Vereins das Problem, wird durch das "Outsourcing" der Meinungen weiterhin für die FC-Fans die Möglichkeit gegeben, ihre Ansichten zu äußern, ohne dass der Klub dafür gerade stehen muss.
Und die Fans des 1. FC Köln sind mit dem eigenen Fan-Forum mal wieder in der Lage zu zeigen, was sie zu leisten im Stande sind, wenn sie gemeinsam etwas anpacken.

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