Samstag, 29. November 2008

Verzweifelt im Zweikampf

Gut gespielt, keine Punkte geholt. So oder so ähnlich kann man wohl das Spiel gestern bei Hertha auf den Punkt bringen. Der FC präsentierte sich bei einem der Überraschungsteams der Liga als gleichwertiger Gegner, brachte es auf 50, 9 Prozent Ballbesitz und hatte, wie schon gegen Hoffenheim, dementsprechend mehr vom Spiel. Allerdings brachten zwei individuelle Unachtsamkeiten (Fehlpass von Womé vor dem 0:1, Deckungsverhalten von Novakovic vor dem 1:2) den FC auf die Verliererstraße. Ein Blick auf die statistische Auswertung der Partie macht zudem deutlich, woran es (mal wieder) bei den Kölnern haperte. Bei beinahe allen Auswertung mindestens gleichwertig oder sogar überlegen, zeigen sich im Zweikampfverhalten der Kölner eklatante Schwächen. Das Schaubild von Bundesliga.de macht es deutlich:

Beim nächsten Heimspiel gegen den Hamburger SV gilt es daher umso mehr, einerseits die indiviuellen Fehler zu minimieren, andererseits über den vielzitierten Kampf ins Spiel zu kommen. Dafür gibt effzeh. auch gerne die fünf Euro ins Phrasenschwein. Auf geht's FC, kämpfen und (wieder) siegen!

Mittwoch, 26. November 2008

Nabil Dirar - Teil des magischen Dreigestirns

Derweil sich momentan alles um eine mögliche Rückholaktion von Lukas Podolski dreht, plant der 1. FC Köln auch schon die Verstärkung des Teams in anderen Mannschaftsteilen. Wie gestern bereits gemeldet, wurde vom FC mehrfach Nabil Dirar (22, offensive Außenbahn) vom FC Brügge beobachtet. Der marokkanische Nationalspieler, der eine bärenstarke Saison in Belgien spielt, wurde auf der offiziellen Homepage der FIFA als Teil des "magischen Dreigestirns" des FC Brügge emporgehoben. Die Einschätzung der FIFA zum Spieler könnt ihr hier lesen:

(...) Das dritte Mitglied des erfolgreichen Dreigestirns ist der marokkanische Junioren-Nationalspieler Nabil Dirar, der von sich selbst und nicht ohne Stolz sagt, dass er seine heutige Karriere seiner Zeit als Straßenfussballer verdankt. "Auf der Straße habe ich das Fussballspielen gelernt. Selbst in der Zeit, als ich noch in der dritten Liga in Diegem gespielt habe, war ich ständig beim Fussball auf der Straße oder in einer Halle anzutreffen, die ich eigens mit meinen Kumpels angemietet hatte. Dabei habe ich immer versucht, neue technische Finten und Tricks auszuprobieren. Am Anfang fand ich das außerordentlich wichtig. Ich war regelrecht ballverliebt und hatte eine Riesenfreude daran, in der gegnerischen Spielfeldhälfte für Gefahr zu sorgen", so der Flügelstürmer, der sich auf der linken Seite am wohlsten fühlt, obgleich er von Trainer Mathijssen mitunter auch auf dem rechten Flügel eingesetzt wird.

Mittlerweile hat sich Dirar, der im Juni dieses Jahres von KVC Westerlo als hoffnungsträchtiges Nachwuchstalent nach Brügge wechselte, bereits in seinem neuen Umfeld eingelebt. "Hier herrscht viel mehr Druck, da darf man sich keine Fehler leisten." Derzeit spielt der antrittsschnelle Stürmer, der durch exzellente Dribblings, flüssige Kombinationen und großes Durchsetzungsvermögen besticht, manchmal noch etwas zu eigensinnig, "obwohl ich vom Kopf her ein Kollektivmensch bin." Das führte bereits dazu, dass Ivan Leko gegenüber Dirar die scherzende Bemerkung machte, er solle doch mal den Schiedsrichter fragen, ob man nicht mit zwei Bällen spielen könne. Nachdem sein Einsatz für das kommende Wochenende lange Zeit als fraglich galt, steht Dirar seiner Mannschaft im wichtigen Punktspiel gegen RSC Anderlecht nun doch zur Verfügung. Der Gegner ist also gewarnt, denn damit ist das torgefährliche Trio des FC Brügge wieder komplett! (...)

Dienstag, 25. November 2008

Jahreshauptversammlung: Overath sorgt für Paukenschlag

Wieder in Brügge

Wie der 1. FC Köln bereits bestätigte, wurden in letzter Zeit vermehrt Spieler aus der belgischen Jupiler League beobachtet. Nachdem Linksverteidiger Dante (25, Standard Lüttich) bereits in Köln zu Gast war und Offensivspieler Mujangi Bia (19, Sporting Charleroi) von Christoph Daum persönlich beobachtet wurde, steht nun anscheinend auch Außenbahnspieler Nabil Dirar (22, FC Brügge) im Fokus des Interesses. Nach Angaben aus Marokko beobachtete der 1. FC Köln den talentierten Spieler bei Partien des FC Brügge. Neben dem FC sollen auch die französischen Erstligisten AS Saint-Etienne und FC Nantes Dirar, der zu Saisonbeginn von Westerlo nach Brügge wechselte, beobachtet haben.

Einige Spielszenen von Nabil Dirar:

Sturmflaute aus dem Mittelfeld

Ganze 53 Torchancen erspielte sich der 1. FC Köln in den bisherigen 14 Spielen in der Bundesliga. Damit steht der FC im Ranking der erspielten Chancen im Keller der Tabelle. Nur Energie Cottbus kam noch weniger vor den gegnerischen Gehäuse zum Zug, hatte 41 Einschussmöglichkeiten. Dass der 1. FC Köln mit einer Chancenverwertung von 28,3 % dennoch recht beachtlich auf dem zehnten Platz rangiert, ist vor allem Milivoje Novakovic (Bild links) zu verdanken, der über die Hälfte aller FC-Tore erzielte (8 von 15).

Erkennbar an diesen Zahlenwerten ist in erster Linie, dass es momentan nicht daran hapert, die Bälle über die Linie zu bringen, sondern überhaupt gefährlich vor dem gegnerischen Gehäuse aufzutauchen. Zu harmlos präsentierte sich bisher das Offensivtrio hinter Novakovic, das zum einen wenig Torgefahr ausstrahlt (Antar 0 Treffer, Vucicevic 0, Chihi 0, Sanou 1, Ehret 1, Radu 1), zum anderen aber auch die nötige Durchschlagkraft vermissen lässt, überhaupt die Abwehrreihen des Gegners in Bedrängnis zu bringen.

Keiner der genannten Protagonisten schaffte es bisher, sich entscheidend gegen seine Gegenspieler durchzusetzen. Mit einer Zweikampfbilanz unter 50 % werden aktuell die Spieler der "Abteilung Attacke" geführt: Nemanja Vucicevic gewann immerhin 46,88 % seiner Zweikämpfe, Wilfried Sanou 43 %, Adil Chihi 42, 47 %, Roda Antar 41,27 %, Fabrice Ehret 38 % und Sergiu Radu 32,97 %.

Zwar haben naturgemäß die defensiven Spieler einen eher gehobenen Zweikampfwert um die 60 %, dennoch ist offensichtlich, dass effektive Mittelfeldspieler wie zum Beispiel Zvjezdan Misimovic (vier Treffer, acht Assists) häufiger als Zweikampfsieger hervorgehen (51, 06 %). Bleibt zu hoffen, dass die offensiven Mittelfeldspieler in den kommenden Partien ihre Effektivität widerfinden, den Gegner des öfteren im Zweikampf alt aussehen lassen und so für den ein oder anderen FC-Torjubel sorgen werden.

Freitag, 21. November 2008

Effzeh unterstützt Zwanziger!

Nach dem Gegenwind für Theo Zwanziger in den letzten Wochen, wird heute der Kommunikationsherrschaft Folge geleistet: Die Verunglimpfungen, die Dietmar Hopp in Bundesligastadien widerfahren, sind tatsächlich niveaulos, unter der Gürtellinie und inakzeptabel. Daher unterstützt effzeh. die Initiative vom DFB und Theo Zwanziger! "Es ist respektlos, wie hier mit einem Mann umgegangen wird, der sein Geld ehrlich verdient hat und zum Wohle eines kleinen Vereins investiert", stellt der DFB-Präsident völlig richtig fest. Mehr Anerkennug für die Arbeit beim TSG 1899 Hoffenheim!

Donnerstag, 20. November 2008

FC in Israel unterwegs?

Da staunte Lothar Matthäus vergangene Woche bestimmt nicht schlecht. Beim Spiel seiner Mannschaft Maccabi Netanja gegen Beitar Jerusalem war der 1. FC Köln zu Gast auf der (Scouting-) Tribüne, das berichtet zumindest Extravoetbal. Der beobachtete Spieler stand allerdings nicht in den Reihen des Teams von Lothar Matthäus, sondern auf Seiten des Gegners. Sein Name: Derek Owusu Boateng, 25, Ghanaer und offensiver Mittelfeldspieler. Zuvor war er bereits in Griechenland und Schweden aktiv, wechselte 2006 aus Stockholm für knapp zwei Millionen Euro zu Jerusalem. Boateng vertraut übrigens dem gleichen Beraterteam wie Manasseh Ishiaku, der vor der Saison nach Köln vermittelt wurde. Neben dem FC sollen auch der FC Brügge, Getafe und Real Saragossa Interesse an einer Verpflichtung zeigen.

Das ist Derek Boateng:

Mittwoch, 19. November 2008

Poldi und die Engländer: Mediale Fehlpässe

Aktuell beherrscht das Thema um Lukas Podolskis Arbeitgeber die Presselandschaft im Rheinland und im Freistaat. Doch bevor Podolski heute Abend mit der Nationalmannschaft gegen England antritt, spielt effzeh. den Stein des Anstoßes ein Jahr zurück und erklärt, warum er heute Abend auch aus anderen Gründen im Blickpunkt des Interesses stehen könnte, besonders aus Sicht der Briten.

Nach dem Ausscheiden der Engländer in der EM-Qualifikation berichtete die große Boulevardzeitung von einem ausgelassenen Freundentanz Podolskis, der sich angeblich köstlich über das Scheitern der "Three Lions" freute:
(...) Kein deutscher Spieler verließ den Umkleideraum, bevor er nicht mit eigenen Augen Englands EM-Aus im TV miterlebt hatte. Lukas Podolski (22) kam lachend raus: „Ich habe nackt in der Kabine getanzt...“ (...)
Podolski, irritiert von der Berichterstattung des Blattes, reagierte prompt via Homepage und stellte klar:
(...) Keinesfalls habe ich mich über das Ausscheiden der Engländer gefreut. Und getanzt habe ich schon gar nicht. Ganz im Gegenteil: Ich finde es schade, dass die Engländer es nicht gepackt haben und eine solche Fußballnation nicht bei der Euro vertreten ist. (...)
Für Klaus Smentek, stellvertretender Chefredakteur des kicker, kein Grund, in seinem Editorial nicht schlusszufolgern, dass Lukas Podolski wohl bei seinem nächsten Spiel gegen die Engländer "viel Spaß" haben werde.

Überrascht von der ungewohnt schlechten Recherchetätigkeit des kicker, fühlte sich effzeh. daraufhin veranlasst, Klaus Smentek auf die Unrichtigkeit in seinem Editorial per E-Mail hinzuweisen:
(...) der entsprechende Artikel, der in der Bild-Zeitung erschienen ist ("Ich habe nackt in der Kabine getanzt"), wurde bereits am Samstagmorgen von Lukas Podolski widerrufen. Die in Ihrem Editorial auf Seite 3 gezogenen Schlussfolgerungen ("Viel Spaß, lieber Poldi, beim nächsten Spiel auf der Insel") beruhen daher auf nicht existierenden "Tatsachen". (...)
Dass Herr Smentek aber dennoch berharrlich auf seine Meinung pocht, ließ er in seiner anschließenden Antwort erkennen. Der stellvertretende Chefredakteur schrieb:
(...) Sorry, aber ich kann nicht ständig - wie Sie sicher verstehen werden - jede Homepage eines Spielers beobachten. Meine Info stammt aus "der großen deutschen Tageszeitung", war dort groß aufgemacht. (...)
Dass also auch hochdekorierte (stellvertretende) Chefredakteure nicht vor der Meinungsmache des Boulevard gefeit sind, sei hiermit festgehalten. Klassischer Fall von medialen Fehlpässen im Blätterwald.

Vorahnungen

Es ist davon auszugehen, dass Christoph Daum schon bei der Aufnahme des Fotos ahnte, mit wem ihn die Online-Redaktion der Rheinischen Post verwechseln würde.

Schau mal, Roda

Bis zu deinem ersten Saisontor brauchen wir diesmal doch gar keine 25 Spieltage warten. Wirklich, es muss kein Fallrückzieher sein. Ein einfacher Flugkopf oder Hackentrick, nur rein damit. Und gegen Hoffenheim macht's doch sowieso immer Spaß...

Dienstag, 18. November 2008

Pappnas in Peking

Dass FC-Geschäftsführer Claus Horstmann vergangene Woche in China zwecks "Kooperationsansätzen" und "Gesprächen mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Sport" weilte, ist ja schon bekannt, dafür gibt's schließlich die Presseabteilung der Geißböcke.

Dass Claus Horstmann am 11.11.2008 in China allerdings nebenbei in der Kneipe des "Mainzer Originals Fritz Jäcke" auch "zünftig feierte", war bisher noch nicht bekannt. Dafür ist der Enthüllungsjournalismus von Hauptbrandmeister Gerd Pokorny und dem Medienhaus Bauer zuständig.

Na denn: Alaaf und Gan bei!

Wer ist überhaupt dieser Mujangi Bia?

Damit Christoph Daum sich persönlich auf den Weg macht, um einen Spieler in der belgischen Liga unter die Lupe zu nehmen, bedarf es bestimmt schon einer großen Hoffnung seitens des Trainers, dass dieser Spieler den FC entscheidend voranbringen kann. Doch wer ist überhaupt dieser Geoffrey Mujangi Bia (19), für den Daum die circa 300 Kilometer von Köln zum Spiel zwischen Brügge und Charleroi zurücklegte? Effzeh. forschte nach.

"Der beidfüßige, schnelle Dribbler gilt als großes Talent, das allerdings noch geschliffen werden müsste", preist ihn der kicker in seinem Bericht an. Mujangi Bia ist ein typischer Außenbahnspieler, der seine Stärken in der Torvorbereitung hat. Dabei kann er links wie rechts die Flügel besetzen. "Als technisch starker und kraftvoller Außenbahnspieler macht er den Verteidigern das Leben schwer. Er ist einfach Spitzenklasse", urteilt das belgische Fachmagazin SportWereld über ihn.

Der in Kinshasa (Kongo) geborene Mujangi Bia genoss seine fußballerische Ausbildung beim belgischen Spitzenklub RSC Anderlecht. Allerdings wurde der hochtalentierte Mujangi Bia dort auch außerhalb des Fußballfeldes auffällig, als er 2005 wegen kleinerer Delikte (Schwarzfahren) mit dem Gesetz in Konflikt kam. Anschließend wechselte er in die Jugendmannschaft von Sporting Charleroi.

Sein Debüt in der höchsten belgischen Spielklasse feierte der heute 19-jährige Kongolese bereits in der Saison 2006/07, als er am 17. Dezember 2006 beim Spiel gegen Zulte Waregem in der 60. Spielminute eingewechselt wurde. In der darauf folgenden Saison etablierte er sich weiter im Kader von Charleroi, brachte es auf einige Einsätze, bevor er in der Saison 2008/09 den endgültigen Durchbruch schaffte und seitdem mit der Rückennummer 10 zu den unumstrittenen Stammspielern bei Charleroi zählt.

Wie sein Spitzname "belgischer Ribery" zu Stande kommt, lässt sich mit seiner spektakulären Spielweise erklären. Bei seinem ersten Profi-Treffer zum Beispiel, den er vergangene Spielzeit gegen Standard Lüttich erzielte, drückte er den Ball nicht nur einfach über die Linie, Mujangi Bia schmetterte das Leder mit einer akrobatischen Einlage in die Maschen. Hat nun auch Christoph Daum sein Gefallen am unbekümmerten Dribbelkünstler bekommen, können ähnlich spektakuläre Szenen vielleicht schon bald in Müngerdorf genossen werden.

Weitere Artikel mit dem Thema "Mujangi Bia".

Samstag, 15. November 2008

Die späte Rache für Tico?

Im Sommer 2007 stellte der 1. FC Köln offiziell seinen neuen Mann für das Mittelfeld vor: Onyekachi "Tico" Okonkwo, unter Berti Vogts frisch gebackener nigerianischer Nationalspieler, sollte zum zentralen Mann in den Aufstiegsplänen von Christoph Daum werden. "Tico hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Wir sind froh, dass wir nach schwierigen Verhandlungen Einigkeit über den Transfer erzielen konnten. Er ist genau der Spieler, der fußballerisch in unser Anforderungsprofil passt", erklärte Michael Meier damals freudestrahlend am Geißbockheim.

Doch anstatt sein Training mit den Geißböcken zu absolvieren, drehte der Nigerianer plötzlich seine Runden beim Trainingsauftakt des FC Zürich. "Tico ist ein intelligenter Fussballer, der im Mittelfeld die Lücken schliessen kann aber auch in der Offensive einiges drauf hat. Er ist laufstark und ich bin überzeugt, dass er sich schnell im Team zurecht findet", sprach Zürichs Manager Bickel nur kurz nach der Bekanntgabe Meiers. Anscheinend hatte Tico urplötzlich ein besser dotiertes Angebot des damaligen Schweizer Meisters angenommen, was in Köln zu langen Gesichtern und der Metrople des Nachbarlandes zu schöner Schadenfreude führte. Später stellte sich heraus, dass Tico in Köln lediglich eine Absichtserklärung unterschrieben hatte und in der Schweiz anscheinend einen gültigen Vertrag.

Darf man nun einer Meldung aus der Schweiz glauben, schmieden die Kölner gerade späte Rachepläne. Neben Hertha BSC, dem Hamburger SV und Werder Bremen scheint der FC Interesse an der Verpflichtung von Zürichs Spielmacher Almen Abdi (22) zu zeigen. Wahrscheilich sogar die bessere Wahl, betrachtet man Ticos Performance in der Schweiz bisher...

Maurice Banach: Im Nebel von Gelsenkirchen

Ein Nachruf auf Maurice "Mucki" Banach.

Es war ein kühler November-Tag, damals im Gelsenkirchener Parkstadion. Der 1. FC Köln zu Gast auf Schalke, 61.000 Zuschauer im ausverkauften Stadion. Die Erinnerungen an diesen 16. November 1991 sind verblasst, beinahe wie der Nebel, der an diesem Tag das Spielfeld umhüllte und einen Blick auf das Spielgeschehen fast unmöglich machte. Aber es war einer dieser Tage, die sich einbrennen, die schemenhaft in der Erinnerung bleiben und sich über Jahre ins Gedächtnis setzen. Auch wenn es nun beinahe auf den Tag genau 17 Jahre her ist.


Es war kein guter Tag für den 1. FC Köln. Es war ein Spiel zweier Mannschaften, die den Anschluss an die UEFA-Cup-Plätze bis zur Winterpause halten wollen. Der FC, trainiert von Jörg Berger, trat eigentlich mit Rückenwind in Gelsenkirchen an, schließlich wurde zuvor der rheinische Konkurrent Fortuna Düsseldorf daheim in Müngersdorf mit 4:1 bezwungen. Mal wieder wurde Maurice Banach zum Mann des Spiels, machte mit seinen Treffern zum 2:1 und 3:1 den Sack zu Gunsten der Kölner zu.

Aber an diesem Samstag sollte es nicht laufen, nicht für Mucki Banach, nicht für den 1. FC Köln. Eigentlich legten die Kölner munter los, aber mit fortlaufender Spieldauer wurde das Spiel fahriger, die Schalker besser. Ein Elfmeter brachte den FC bis zur Halbzeit in Rückstand. In der zweiten Hälfte erzielten die Königsblauen zwei weitere Treffer, aber diese konnten von den Zuschauerrängen eigentlich nicht mehr verfolgt werden. Der Nebel, der sich im zweiten Abschnitt über das Spielfeld legte, machte es unmöglich. Es sollte Maurice Banachs letztes Spiel für den 1. FC Köln werden, sein letzter Auftritt, 90 Minuten auf der großen Bühne. Am Tag darauf verunglückte er tödlich - Schockzustand.

Es war ein grauer Tag, dieser 16.11.1991. Der Tag darauf sollte der schwärzeste im Leben eines FC-Fans werden. In der Erinnerung aber lebt Mucki Banach weiter und erhellt die Gedanken an einen überragenden Fußballer und großartigen Menschen.

Donnerstag, 13. November 2008

Das Wichtigste in Kürze - die FC-Woche kurzgefasst

+++ Hostmann kehrt aus China zurück +++ Geschäftsführer Claus Horstmann führte Sondierungsgespräche für eine Vermarktung des 1. FC Köln in China. Was der FC Bayern bereits 2005 startete, führte zu regelmäßigen Reisen der Truppe nach Fernost, einer erweiterten Außendarstellung, aber auch zu dem ein oder anderen politischen Dilemma. +++

+++ Ishiaku steht wieder auf dem Platz +++ Der langzeitverletzte Manasseh Ishiaku machte am Mittwoch seine ersten Gehversuche auf dem Platz. Klappte ganz gut, auch für den Online-Manager-Fußballklub, der bestimmt den ein oder anderen Cent einspielen konnte. Schon am Samstag wird Ishiaku vorraussichtlich in den FC-Kader zurückkehren. Vielleicht heißt jetzt es schon bald wieder Manamana, manamana. +++

+++ Andrack steht Abseits +++ FC-Fan Manuel Andrack, bekannt aus Funk und Fernsehn, schwadronierte einst vor einem Millionenpublikum, jetzt sind seine Geschichten rund um den 1. FC Köln wohl leider weniger gefragt. 33 Zuschauer verirrten sich ins Bünder Universum. +++

+++ Neue stehen im Fokus +++ Christoph Daum beobachtete am Wochenende mal wieder die belgische Jupiler League. Beim Spiel zwischen Brügge und Charleroi zog besonders der 19-jährige Dribbelkönig Mujangi Bia das Interesse des Trainers auf sich. Die Yellowpress schnibbelt auch wieder fleißig Namen in der Gerüchteküche, auf dem Speiseplan steht heute Fohlengulasch: Marko Marin und Oliver Neuville. Aber eigentlich wollen doch alle nur den einen. +++

+++ Ümit Özat untersucht und unterwegs +++ FC-Kapitän Ümit Özat unterzog sich unter der Woche einem 24 Stunden EKG. "Nicht dramatisches", erklärte Manager Meier zur Untersuchung, "die Wahrscheinlicheit ist weiterhin sehr hoch, dass er gesund wird." Unterdessen ist Ümit Özat auch als Botschafter der Völkerverständigung unterwegs. Im Oktober, beim "Fest der Kulturen", plauderte er mit Jogi Löw, Erdal Keser und Freiburgs Ömer Toprak über "Identität und Nationalmannschaft." Gute Besserung, Büyük Kaptan! +++

Mittwoch, 12. November 2008

Womé verzichtet auf Länderspiel-Teilnahme

Überraschend hatte der deutsche Nationaltrainer Kameruns, Otto Pfister, Pierre Womé in den Kader der Mannschaft für das Freundschaftsspiel gegen Südafrika am 19. November berufen. Nach Informationen von Camfoot.com hat Womé aber nun seine Teilnahme und damit die Rückkehr in die Nationalmannschaft abgesagt. Womé erklärte bereits vor drei Jahren seinen Rücktritt aus der Mannschaft, auch die erneute Nominierung für das Länderspiel brachte ihn nicht zum Umdenken. Für Womé wurde Verteidiger Nicolas Nkoulou vom AS Monaco nachnominiert. Der 1. FC Köln kann damit voll mit Pierre Womé planen, der nun wohl definitiv nicht für Länderspiele abgestellt werden muss.

Dienstag, 11. November 2008

Wolle mer ihn ranlasse

Verehrtes Auditorium,
Ihr sitzt da und schaut jetzt dumm,
der FC kickt nicht nur rum -
wir wissen jetzt genau warum.

Wer auf dem Platz die Tore schießt,
der auch mal gern ein Kölsch weg gießt.
Die großen Stars in Feierlaune,
wer mag’s verdenken,
für den Höhenflug, den sie uns schenken.

Der Nova vorne groß und rank,
steht nach dem Spiel auf blond und schlank.
Wolle mer ihn ranlasse,
denken die Jeckinnen ohne zu verblasse,
auf geht’s Nova, noch ’ne Tasse!

Auch der Daum, der Meistertrainer,
wird nach dem Spiel zum Entertainer.
Mit seiner Frau Camm im Gepäck,
reichen se uns feinst’ Gebäck.
Hanuta für die Zwischenzeit,

weiter geht’s Christoph, wir sind bereit!

Willi, Pierre, Pedro und Petit,
langweilig wird’s mit den neuen Jecken doch wohl nie.
Aus fremden Landen stehen sie bereit,
wird auch die Zukunft ’ne goldene Zeit.
Beweisen sie jetzt ihr Stehvermögen,

wird’s schon bald ein Großvergnügen.

Und wir stimmen alle ein,
dieses Liedchen, das soll’s sein:
Jedes Jahr gibt’s jetzt ein Kind –
bis wir deutscher Meister sind!


Alaaf!

Montag, 10. November 2008

Petit: Magnetisch im Zahlensalat?

Preisfrage: Wer ist der Dreh- und Angelpunkt des Kölner Aufbauspiels und Zerstörer der gegnerischen Angriffe in Personalunion? Richtig: Der Mann mit dem klangvoll klingenden Namen Armando Gonçalves Teixeira Petit - oder kurz: Petit.

Es wirkt, als wären seine Schuhe, die den Ball beinahe magisch anziehen, magnetisch. Sein sportlicher Stellenwert innerhalb der Mannschaft ist gewaltig: Fast kein Spielaufbau der Geißböcke findet ohne den 57-fachen portugiesischen Nationalspieler statt. Was FC-Fans schon seit einiger Zeit wissen, kann jetzt auch mit harten Fakten belegt werden. 1080 Spielminuten stehen bisher für Petit zu Buche. Dabei erreichte er sagenhafte 924 Ballkontakte, was 77,00 Kontakte pro Spiel und 1,17 Minuten pro Ballberührung bedeutet. Diesen Spitzenwert erreichten bisher kein Tamas Hajnal (62,67 Ballkontakte pro Spiel), kein Renato Augusto (59,17), kein Carlos Eduardo (55,82) und recht kein Marko Marin (43,75).

Ligaweit gehört Petit mit seinen insgesamt 924 Ballkontakten zu den absoluten Top-Leuten in der ersten Bundesliga. Nur Schalkes Rafinha (931 Ballkontakte) steht in diesem Ranking noch vor ihm. Auf den Plätzen folgen Andreas Beck (867 Ballkontakte - Hoffenheim), Torsten Frings (863 - Werder), Gonzalo Castro (848 - Bayer), David Jarolim (828 - HSV), Sebastian Kehl (814 - BVB), Patrick Ochs (801 - Eintracht), Cicero (782 - Hertha) und Christian Eichner (776 - KSC).

Im Geißbock-Team folgen Petit: Pedro Geromel (716), Miso Brecko (706), Pierre Womé (654), Roda Antar (619), Youssef Mohamad (572) und mit etwas Abstand Faryd Mondragon (412), Milivoje Novakovic (411), Kevin Pezzoni (379) und Nemanja Vucicevic (323).

Wohl dem, der den Mann mit den magnetischen Schuhen in seinen Reihen hat...

(Daten: Kickwelt.de)

Sonntag, 9. November 2008

Das Wort zum Sonntag...

... gilt heute den Nachwuchsspielern des 1. FC Köln. Schließlich halten die Jungs jeden Sonntag im Zeichen des Geißbocks ihre Knochen hin, damit sie vielleicht eines Tages unter dem Jubel der Fans und den Klängen der kölschen Hymne ins Stadion einlaufen werden. Beklagte der kicker vergangene Woche noch die Perspektivlosigkeit der jungen Spieler, den Sprung zu den Profis zu schaffen (...So erfreulich auch der Erfolg ist, die Lücke zum Profikader wirkt dennoch groß...), möchte effzeh. heute auf einen jungen Mann hinweisen, der mit großer Wahrscheinlichkeit in kommenden Jahren einen Namen rund ums Geißbockheim haben wird:

Reinhold Yabo (16) heißt der junge Mann, der aktuell in der U17 des 1. FC Köln spielt. Yabo, von seinen Mitspielern kurz "Ray" gerufen, durchlief sämtliche Jugendnationalmannschaften Deutschlands und gilt als eines der größen Mittelfeldtalente des Landes. Aktuell ist er Kapitän der deutschen U17-Nationalmannschaft und bereitet sich im Kölner Sportinternat auf eine mögliche Profikarriere beim FC vor. Einen Jugendfördervertrag mit einem anschließenden Lizenzspielervertrag hat er bereits in der Tasche. Wie ein typischer Tag von Reinhold Yabo auf dem Weg zum FC-Profi aussieht, gibt's übrigens auf der Internetseite des 1. FC Köln nachzulesen. Effzeh. meint: Merken, den Namen!

Freitag, 7. November 2008

Der Beweis: Der Ball war drin!

Liebe Hannoveraner, alle Diskussionen sind müßig. Der Ball nach dem feinen Hackentrick von Pedro Geromel war eindeutig hinter der Linie. Er bewegte sich sogar noch weiter als hier auf den Fotos zu sehen ist (aufs Bild zum Vergrößern klicken), bevor Huszti ihn raus beförderte:

Durchblutung der Hirnwindungen

Am Samstag ist Christoph Daum wieder zu Gast im "aktuellen sportstudio". Sein legendärer Auftritt vor fast 20 Jahren unvergessen, wird morgen ähnliches wohl nicht zu erwarten sein. Denn Jupp Heynckes ist schon längst in Trainerrente, Uli Hoeneß nicht vor Ort. Trotzdem wird bestimmt wieder interessantes zu Stande kommen, auch wenn die Zuschauer im Studio diesmal nicht "Zieht den Bayern die Lederhosen aus" anstimmen werden. Den Clinch von damals gibt's hier im Video. Viel Spaß beim Anschauen. Oder besser: Euch vom Video abzubringen, schafft auch effzeh. nicht.

Die Daum'schen Motivationstricks

"Ich erreiche Chihi nicht", beklagte sich Christoph Daum gestern über seinen hochtalentierten Stürmer. Resignation beim Trainer, der die Hoffnungen auf eine Leistungssteigerung von Adil Chihi langsam begräbt? Keineswegs. Ein Ausflug in die Kommunikationstheorien von Paul Watzlawick macht es deutlich:
(...) Jede Kommunikation enthält über die reine Sachinformation (Inhaltsaspekt) hinaus einen Hinweis, wie der Sender seine Botschaft verstanden haben will und wie er seine Beziehung zum Empfänger sieht (Beziehungsaspekt) (...)
Kurzum: Die reine Sachinformation ("nicht erreichen") beutet in diesem Fall also nichts anderes als die Tatsache, dass der Trainer seinen Spieler heute Abend bei der Partie gegen Hannover zu Höchstleistungen antreiben will. Ob's gelingt?

(Screenshot: Bild.de)

Donnerstag, 6. November 2008

Schlagzeilen leicht gemacht

Zugegeben: Leicht hat man es als Boulevard-Blatt in der hiesigen Kölner Presseszene bestimmt nicht. Täglich neue Schlagzeilen erzeugen, das bedarf schon einer großen Kunst, schließlich wollen die Medienmogule auch ihre Auflagen an den Mann (oder Frau oder Fan) bringen. Die Systematik, mit der beim Express und bei der Bild jüngst die sensationellsten Meldungen verkündet werden, wirkt momentan doch etwas lapidar. Hat man gerade kein Interview mit Novakovic zur Hand, verkündet man halt ein spannendes Transfergerücht.

Wie diese gezaubert werden, ist leicht erklärt. Effzeh. zeigt die Zutaten: Man nehme den nächsten Gegner des FC, schaue sich einen Spieler aus dem Kader der Mannschaft aus, spricht einen offiziellen des 1. FC Köln oder den Berater an, nimmt ein, zwei O-Töne - fertig ist die Meldung eines sich anbahndenden Sensationstransfers.

So geschehen vor den Spielen gegen den FC Schalke 04 (Express: Albert Streit zurück nach Köln?), Bayer 04 Leverkusen (Bild: Sinkewicz - Rückkehr zum 1. FC Köln?) und nun auch vor dem Match gegen Hannover 96 (Express: Szabolsz Huszti: Köln schielt auf Hannovers besten Mann).

Effzeh. schaut in die Zukunft und verrät schon jetzt die Schalgzeilen bis zum Ende der Hinrunde:

13. Spieltag
Köln jagt Werders Abwehrasse: Nach Womé auch Fritz zum FC?

14. Spieltag
Die neue IC-Sturm? Mit Novakovic & Ibiševic in die Champions League

15.Spieltag
Pantelic: Köln will den Bomber ablösefrei!

16. Spieltag
Daum scharf auf Holland-Kracher: Unterschreibt de Jong schon morgen?

17. Spieltag
Oliver Schröder zurück zum FC?

Mittwoch, 5. November 2008

Die Preisfrage

Aufgefordert zum Mitmachen ist auch gerne Jürgen Klinsmann, der an dieser 100 Euro Frage momentan zu scheitern droht. Vorschläge können gerne über die Kommentar-Funktion unterhalb abgegeben werden.

(Screenshot: Wer wird Millionär, RTL, gefunden auf YouTube)

Dienstag, 4. November 2008

Pierre Womé: Comeback für Kamerun

Kölns Linksverteidiger Pierre Womé (29) wurde wieder in den Kader der Nationalmannschaft von Kamerun berufen. Womé war seit mehr als drei Jahren nicht mehr für sein Land aktiv. Er verschoss den entscheidenden Elfmeter beim damaligen WM-Qualifikationsspiel gegen Ägypten, was seinem Land die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2006 kostete. Nach anschließenden massiven Drohungen und teils gewalttätigen Angriffen wütender Landsleute gegen ihn und seine Familie beendete er seine internationale Karriere für Kamerun. Nun steht er vor einem Comeback für die Nationalmannschaft beim Freundschaftsspiel gegen Süd-Afrika am 19. November. Womé bestritt bisher 67 Länderspiele für sein Land.

Dante: "Ich will gerne in Deutschland spielen"

Gestern Abend gab Linksverteidiger Dante, der als Verpflichtung beim 1. FC Köln im Gespräch ist, ein Interview im belgischen TV bei "Studio 1". Effzeh. übersetzt die wichtigsten Passagen:

"Die Bundesliga zieht mich sehr an. Dort gibt es Spektakel, Aggressivität und schöne Treffer. Ich mag Ergebnisse wie ein 5:4. Das finde ich fantastisch. Eigentlich erwartet man von Spielern mit brasilianischen Wurzeln, dass sie vielleicht nach Spanien wechseln, aber ich nicht. Mit meinem Spielstil und meinen Qualitäten finde ich mich am besten Deutschland zurecht", so der 25-jährige Dante, der anfügt: "Aber okay, wir sehen, was passiert."

Pierre François, Manager von Standard Lüttich, erklärte zum konkreten Interesse vom 1. FC Köln: "Bis zum 31. März können wir die Option auf eine Vertragsverlängerung von zwei Jahren ziehen. Dante lässt man nicht so einfach gehen. Wenn er zum 1. FC Köln gehen möchte, dann muss er eine Einigung mit uns finden."

Christoph Daum wurde mit folgenden Worten zitiert: "Wir haben schon mit Dante gesprochen und möchten ihn gerne im Sommer verpflichten."

Montag, 3. November 2008

VfB Stuttgart lernt vom FC beim Spieler-Scouting

Am vergangenen Samstag war Pedro Geromel einmal mehr der überragende Mann auf dem Platz. Beim 3:1-Auswärtssieg der Kölner in Stuttgart degradierte er Nationalstürmer Mario Gomez zum Statisten. Geromel gilt als das Paradebeispiel des Kölner SportsLab, das Spieler aus der ganzen Welt akribisch beobachtet und deren Leistungen auswertet. Kein Wunder, dass VfB-Trainer Armin Veh schon vor Wochen schwärmte: "Die Kölner machen es uns vor. Das ist erstklassig."

Wenige Wochen später macht der Ex-Meister nun Nägel mit Köpfen. Die Schwaben engagierten einen Spezialisten, der nach Vorbild der Kölner eine professionelle Spielerdatenbank aufbauen möchte. Ein Konzept soll bereits beim VfB auf dem Tisch liegen und zügig umgesetzt werden. Ziel ist es, dass die Datenbank in der kommenden Spielzeit 2009/2010 zum Einsatz kommen kann. VfB-Manager Horst Heldt betont gegenüber der Stuttgarter Zeitung, dass hier nach dem Vorbild der Kölner gearbeitet wird: "Wir können uns an diesem Modell orientieren, das hat Hand und Fuß." Ebenso wie in Köln sollen vor allem Studenten die Daten auswerten. Aber eben nicht von der Kölner Sporthochschule, sondern von der Uni Stuttgart.

Wie sich die Zeiten ändern können: Als der VfB Stuttgart vor zwei Jahren deutscher Meister wurde, krebste der 1. FC Köln auf dem neunten Tabellenplatz der zweiten Liga herum. Wenig später der handfeste Beweis, dass rund um das Geißbockheim nun professionelle Strukturen Einzug gefunden haben, die den vermeintlichen Spitzenteams als Vorbild dienen. "Im heutigen Fußball ist es nicht mehr so, dass bei Transfers der Große den Kleinen schlägt, sondern der Schnelle den Langsamen", orakelte Christoph Daum bereits bei der Installation des SportsLab in Köln. Also Marsch, Marsch VfB, die nächste Transferperiode naht schon bald. Ebenso wie das Rückspiel gegen den FC in Müngersdorf, aber hier müsst ihr noch mit den Spielern auskommen, die von Agenten und Beratern angepriesen wurden und eben nicht von Sport-Studenten.

Uli Hoeneß, der Gedankenleser

"Für ihn gibt es nur Köln, Köln, Köln.
Er träumt von Köln Tag und Nacht."
Bayern-Manager Uli Hoeneß am Montag im kicker über Lukas Podolski. Übersinnliche Fähigkeiten oder einfach nur purer Realitätssinn?

Dante wohl nicht ablösefrei zu haben

Regelmäßige effzeh.-Leser wissen schon seit längerem, dass der 1. FC Köln seit einiger Zeit Spiele der belgischen Spitzenteams Standard Lüttich und FC Brügge beobachtet. FC-Scout Heinz Hornig bestätigte dies nun offiziell im Kölner Express: "Spiele von Standard habe ich in den letzten Monaten bestimmt 20 gesehen." Das Objekt der Kölner Begierde soll dabei vor allem der brasilianische Linksverteidiger "Dante" Bonfim Santos Costa (25, Lüttich) sein, der auch in der Innenverteidigung und im defensiven Mittelfeld einsetzbar ist. Der Brasilianer, der die belgische Staatsbürgerschaft annehmen und für die "roten Teufel" spielen möchte, weilte bereits in Köln.

Entgegen der Meldungen ist Dante im kommenden Sommer aber wahrscheinlich nicht ablösefrei zu haben. Zwar besitzt er einen gültigen Vertrag bis 2009 bei Standard Lüttich, aber der Klub hat nach Ablauf des Vertrages eine Option auf eine Verlängerung von zwei Jahren. Einen Kauf in der Winterpause schloss FC-Manager Michael Meier bereits aus. Neben Dante sollen nach Angaben belgischer Medien auch Innenverteidiger Oguchi Onyewu und Stürmer Milan Jovanovic (beide Lüttich) ein Thema beim FC sein.