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Samstag, 10. April 2010

FC & Facebook: Heute live aus Hoffenheim!

Gestern hat der 1. FC Köln seine offizielle Facebook-Seite gelauncht. Heute berichten die Geißböcke live aus Hoffenheim, wo das Team aufgrund einer DFB-Strafe leider ohne seine Fans auskommen muss.

Samstag, 30. Januar 2010

Der Tag danach

Mit rund 30.000 registrierten Fans nannte der 1. FC Köln in seinem offiziellen Forum eine der größten Fan-Communitys im deutschen Fußball sein Eigen. Egal, ob Live-Ticker zu den neusten Zugängen (mit anschließenden Verlust der F5-Taste) oder Unterschriftenaktionen für Waffeleisen mit dem FC-Wappen, das FC-Brett war ein großes Zuhause für jeden Jeck. Dies hat sich mit dem gestrigen Tag geändert.

Das neue FC-Brett.

Da sich neben den größtenteils konstruktiven Usern auch einige Schreiberlinge gesellten, die eher mit unflätigen Bemerkungen "glänzten", entschloss sich der FC das Schreiben nur noch personalisiert zu ermöglichen. Aufgrund einer nicht eindeutigen Rechtslage über die Haftbarkeit der Einträge, eine legitime Entscheidung des Klubs.

Sehr unglücklich gewählt war allerdings der Weg, wie mit den Fans kommuniziert wurde. Mit der "Holzhammermethode" sollten sich zunächst nur noch Vereinsmitglieder registrieren dürfen. Auf einen Dialog über dieses Vorgehen wurde im Vorfeld nicht gesetzt. Der Sturm der Entrüstung war gewaltig, ein Kompromiss zur personalisierten Anmeldung für Nicht-Mitglieder die Folge.

In bester Endzeit-Movie-Manier hatten alle FC-Fans, für die das Forum jahrelang eine Anlaufstation war, nach der ersten "Ansage" des Klubs lediglich 24 Stunden Zeit, nach Lösungen zu suchen - und auch Lösungen zu finden!

Von FC-Fans für FC-Fans: FC-Forum.net ist bald erreichbar.

Im brandneuen inoffiziellen Fan-Forum (209373.homepagemodules.de) fanden sich in Windeseile über 2.500 FC-User zusammen, die gemeinsam etwas auf die Beine stellen wollen. Wenn es in der Hyme heißt Ov jung oder alt - ov ärm oder rich, zesamme simmer stark FC Kölle, so wurden diese Textzeile von den Anhängern des 1. FC Köln mal wieder eindrucksvoll in die Tat umgesetzt.

Gearbeitet wird bereits an einer neuen Foren-Software, die bald unter der Adresse fc-forum.net erreichbar sein wird - und auch für den 1. FC Köln Vorteile mit sich bringt. Ist die Haftbarkeit auf den offiziellen Seiten des Vereins das Problem, wird durch das "Outsourcing" der Meinungen weiterhin für die FC-Fans die Möglichkeit gegeben, ihre Ansichten zu äußern, ohne dass der Klub dafür gerade stehen muss.
Und die Fans des 1. FC Köln sind mit dem eigenen Fan-Forum mal wieder in der Lage zu zeigen, was sie zu leisten im Stande sind, wenn sie gemeinsam etwas anpacken.

Mittwoch, 27. Januar 2010

Tosic' Amtsantritt

Wie effzeh. heute morgen bereits ankündigte, wurde Zoran Tosic (22) am Nachmittag als Neuzugang vorgestellt. Hier seht ihr exklusiv die ersten Trainingsbilder vom Neuzugang aus Manchester:

(Fotos: Andreas Schwartmann)

Donnerstag, 14. Januar 2010

Von Höhenflügen und Tiefgängen

Wird den Kölnern im Allgemeinen nachgesagt, dass sie nach drei Siegen zu Höhenflügen neigen, träumt momentan wohl vor allem der sonst so kühle Westfale von der Wiederbelebung alter Erfolge. Anders kann man sich das Titelblatt des Dortmunder Stadtanzeigers in dieser Woche wohl nicht erklären:
In Dortmund träumen sie zum 100. Vereinsgeburtstag schon wieder von glorreichen Europapokalnächten gegen Juventus Turin oder sonst wen. Das Spiel gegen den FC am Sonntag haben sie womöglich schon als "Pflichtsieg" eingeplant, mag man Manager Zorc Glauben schenken, der im Blatt zitiert wird.

Für Zorc ist der 1. FC Köln einer von den "nicht so starken Klubs", gegen den man allerdings "Probleme bekommen" kann, "wenn ein paar Prozent unserer Leistung fehlen".


Na denn. Wenn die Kölner den Dortmunder Höhenfliegern nach dem Motto, wer hoch steigt, kann tief fallen, da mal nicht einen kleinen Strich durch die Rechnung machen und für ein Spiel mit Tiefgang für den BVB sorgen...


(Bild: Dortmunder Stadtanzeiger)

Samstag, 28. November 2009

Ein gefühltes Happy-End

Die Aufregung, die dieser Tage in den Medien und bei Teilen der Fans rund um das Geißbbockheim herrschte, sucht wohl auch beim FC seinesgleichen. Die Inhalte der Diskussionen, die öffentlich geführt wurden, waren wohl weit mehr als die bloße Frustration über eine Niederlage. Es wurde das in Frage gestellt, was beim Mannschaftssport wohl schon von Kindesbeinen an das A und O darstellt: Der Wille für einander einzustehen, alles zu geben und gemeinsam für den Sieg zu kämpfen.

Der Boulevard postulierte eine "Revolte" der Spieler gegen den Trainer und fragte, "wen hat der Jungtrainer jetzt eigentlich noch hinter sich?" Eine offene Aussprache der Mannschaft nach der Niederlage gegen Hoffenheim wurde zu Grabenkämpfen der Spieler untereinander und gegen den Trainer hochgespielt. Nachdem Milivoje Novakovic sein Kapitänsamt verlor, wussten findige Journalisten der Zeitung mit den vier Buchstaben zu berichten, dass der Slowene als vermeintlicher Rädelsführer gegen den Trainer alle Register ziehen wird ("...Wer Nova kennt, weiß, dass der für seinen Trainer keinen Meter mehr läuft"...).

Dass unter diesen - vom Boulevard konstruierten - Wirklichkeiten überhaupt ein erfolgreiches Bundesligaspiel des 1. FC Köln möglich ist, schien ausgeschlossen. Doch es kam anders. Gegen die erfolgreichen Bochumer, die gestärkt nach dem 1:0-Sieg in Hamburg daheim einen weiteren Befreiungsschlag im Abstiegskampf gegen den FC landen wollten, zeigte die Mannschaft des 1. FC Köln, dass sie weit mehr ist als nur ein Ensemble von elf Indivdualisten. Natürlich war es kein Spiel auf technisch hohem Niveau und auch keine Partie für Feinschmecker, aber die Mannschaft zeigte, dass sie gewillt ist, gemeinsam der misslichen Lage zu entrinnen. Es wurde gekämpft und alles dafür getan, das Spiel erfolgreich zu gestalten.

Auch wenn Milivoje Novakovic das Fortune beim Abschluss verwährt blieb, zeigte er eine seiner ansprechendsten Leistungen im bisherigen Saisonverlauf. Unabhängig vom Endergebnis muss nach dem gestrigen Spiel in Bochum festgestellt werden, dass Wille und Einsatz, die unter der Woche in Abrede gestellt wurden, nach wie vor bei der Mannschaft des 1. FC Köln vorhanden sind. Eine Erkenntnis, die nach den Giftpfeilen der Presse, die diese Woche auf das Team und seinen Trainer geschossen wurden, Goldwert ist.

Dass diese für den weiteren Saisonverlauf wohl entscheidenden Tage mit einem Punktgewinn für FC endeten, kann mit besten Gewissen als gefühltes Happy-End für Mannschaft und Trainer verbucht werden. Eine filmreife Schlusssequenz des Kapitels "Die Mannschaft und die (vermeintliche) Revolte" scheiterte nur an den wenigen Zentimetern, die zwischen Pfosten und Torerfolg nach der mustergültigen Vorarbeit von Ex-Kapitän Novakovic auf den neuen Spielführer Petit lagen. Nichtsdestotrotz darf sich der geneigte Zuschauer auf weitere erfolgreiche Episoden des Epos "Der FC in der höchsten deutschen Spielklasse" freuen.

Montag, 12. Oktober 2009

Als Tobias Pierre Littbarski traf...

Ein Beitrag von Tobias alias "Geißbockfan-Taubertal".

Wolfgang Overath, Thomas Hässler, Bodo Illgner, Maniche, Lukas Podolski und und und. Es gibt viele Spieler, die Weltweit noch heute einen Namen haben und in ihrer Karriere den Geissbock auf der Brust getragen haben. Für mich, 1979 geboren, sind manche Spieler nur aus Büchern oder alten Videos greifbar. Andere habe ich selbst live erleben dürfen und war oder bin stolz, dass diese für meinen FC spielen oder gespielt haben. Doch ein Spieler wird für mich immer über all den anderen stehen: Pierre Littbarski, oder auch kurz nur „Litti“ genannt. Durch ihn wurde ich vor 25 Jahren FC-Fan und daher wird nie ein anderer Spieler die gleiche Bedeutung für mich erlangen wie der gebürtige Berliner mit den markanten Beinen. Er ist somit „schuld“ an all den schönen, aber auch an den haarsträubenden Momenten, die ich als FC-Fan erleben musste und noch erleben werde.

Beruflich hat es mich von meiner Heimat, dem Taubertal ins Berner Oberland verschlagen. Hier in der Nähe von Thun lebe ich nun und bin häufiger beruflich bei den Spielen des FC Thun dabei. Einem Spiel habe ich diese Saison besonders entgegen gefiebert. Dem der Thuner gegen den Hauptstadtklub aus Liechtenstein. Denn beim FC Vaduz sitzt derzeit mein Idol „Litti“ auf der Trainerbank. Nach dem Spiel (1:1) habe ich Herrn Littbarski angesprochen und er hat sofort auf meinen umgehängten FC-Schal reagiert. Nachdem wir uns ein bisschen über den 1. FC Köln unterhalten haben, hat er sich sofort bereit erklärt mir ein kleines Interview für den Effzeh-Blog zu geben.

Für dieses nette Gespräch und dem Interview bin ich „Litti“ sehr dankbar, da dies schliesslich nicht selbstverständlich ist. Den Lesern wünsche ich viel Spass beim Lesen und bitte zu berücksichtigen, dass ich kein Journalist bin ;)

Schöne Grüsse aus der Schwiiz

Geissbockfan-Taubertal

Samstag, 3. Oktober 2009

Rico Steinmann, Ost-Import mit großer Bürde

"Durch die Wiedervereinigung und die Spieler der DDR wird Deutschland auf Jahre unschlagbar sein", jubilierte DFB-Teamchef Franz Beckenbauer nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1990 und kurz vor der Wiedervereinigung Deutschlands am 03. Oktober des Jahres. Was für den Kaiser damals schon als logische Schlussfolgerung galt, sollte auch die Manager der Fußball-Bundesligateams in wahre Vorfreunden auf künftige Erfolge ihrer Vereine versetzen. Denn viele feine Fußballer brillierten damals in den ostdeutschen Mannschaften wie dem FC Karl-Marx-Stadt, SG Dynamo Dresden, 1. FC Magdeburg oder Dynamo Berlin.

Kein Wunder, dass sich die finanzkräftigeren Teams aus dem Westen des Landes um die Stars der ehemaligen DDR bemühten. Matthias Sammer, Andreas Thom, Ulf Kirsten, Thomas Doll und allen voran Rico Steinmann galten die Spieler, die nicht nur die (gesamt-)deutsche Nationalmannschaft über Jahre unschlagbar machen, sondern auch die Bundesligateams mit ihrem Können voran bringen sollten.

Als Erster machte Stürmer Andreas Thom den Schritt hinüber von der DDR-Oberliga ins Rampenlicht der westdeutschen Fußball-Bundesliga. Vom DDR-Rekordmeister Dynamo Berlin wechselte er im Januar 1990 für 2,5 Millionen Mark zum rheinischen Werksklub Bayer Leverkusen. Weitere Stars sollten ihm bald folgen: Auch Matthias Sammer (VfB Stuttgart), Thomas Doll (Hamburger SV) und Ulf Kirsten (ebenfalls Bayer Leverkusen) kamen als "Sternchen des Ostens" bei ambitionierten Klubs des Westens unter.

Dino Zoff: "Das kann mal ein ganz Großer werden"

Den vermeintlich größten Coup sollten aber der 1. FC Köln und FC-Sportdirektor Udo Lattek landen. Nach langen, zähen Verhandlungen gelang es den Geißböcken, das wohl größte Talent zu verpflichten, was die DDR bis dato hervor brachte: den damals 23-jährigen Mittelfeldstrategen Rico Steinmann, Kapitän vom FC Karl-Marx-Stadt (heute: Chemnitz).

Mit 17 Jahren debütierte Rico Steinmann bereits in der DDR-Oberliga, mit 19 Jahren spielte er für die DDR-Nationalmannschaft, zuvor wurde er Junioren-Europameister und begeisterte auf internationalem Pakett. Nach zwei überragenden Spielen Steinmanns im UEFA-Cup gegen Juventus Turin 1989 urteilte deren Star-Trainer Dino Zoff bereits, dass Steinmann mal "ein ganz Großer werden" könne. "Rico Steinmann ist mein einziges Vorbild", sagte Michael Ballack, der ihm als 14-jähriger sehnsüchtig beim Training in Chemnitz zusah.

Für 3,6 Millionen Deutsche Mark wechselte der 23-fache DDR-Nationalspieler trotz zahlreicher Mitbewerber an den Rhein. Der Schritt zum FC sollte für beide Seiten ein lohnenswertes Geschäft werden: Der 1. FC Köln sah in Rico Steinmann den potenziellen Nachfolger von FC-Legende Pierre Littbarski und der Spieler wollte mit seinem Wechsel zu den Geißböcken den Schritt zum damals vorgezeichneten Weg zum Weltstar machen. Dieser gelang ihm allerdings nie...

"Köln, das war ein Kulturschock"

Heute dient Rico Steinmann als Paradebeispiel für einen Spieler, der an übersteigerten Erwartungen des Vereins, der Medien, der Fans und den eigenen Ansprüchen scheiterte. Die Geißböcke, die damals mit ihren Leistungen den eigenen Erwartungshaltungen hinterherhinkten, sahen in Steinmann einen Heilsbringer, der in dieser Rolle gnadenlos überfordert war. Der Klub hatte mit vielen eigenen Problemen zu kämpfen als dass sie Steinmann damals das Umfeld bieten konnten, das es ihm ermöglichte, sein Potenzial ausschöpfen zu können. FC-Trainer Erich Rutemöller, mit dem FC in akuten Abstiegsnöten, verließ den Klub ebenso schnell wie Sportdirektor Udo Lattek, der den Transfer damals einleitete. Für Steinmann, dessen Leistungen bis dato auch nicht für einen Aufschwung beim Geißbockklub sorgen konnten, der Anfang vom Ende einer möglichen großen Karriere.

Jörg Berger, der auf Erich Rutemöller als FC-Trainer folgte, sah für den sensiblen Techniker keine Verwendung. "Steinmann hat nie gelernt, sich durchzusetzen, ihm fehlt das Basiswissen im Überlebenskampf der Bundesliga", sprach er und entzog dem Spieler das Vertrauen. Fortan wurde auf die Spieler vertraut, die nach Ansicht des Trainers den Ansprüchen im Abstiegskampf in der Bundesliga gewachsen waren. Rico Steinmann, der bisher nur die Sonnenseiten des Geschäfts kennengelernt hatte, resignierte. Vom vermeintlich kommenden Star wurde er zum Mitläufer in der Mannschaft. Fans und Medien quittierten dieses Auftreten mit Mißachtung, ein Teufelskreis, aus dem Steinmann in Köln nicht mehr heraus kam. "In Köln wurde Rico heruntergewirtschaftet. Heute hat er hier so wenig Kredit, daß ich ihn nicht mehr einsetzen kann. Aber ich lasse weder sportlich noch menschlich etwas auf ihn kommen", erzählte Peter Neururer, die vierte Coach (auf Rutemöller und Berger folgte Morten Olsen) unter dem Steinmann beim 1. FC Köln arbeitete.

Nach 139 Einsätzen und 10 Treffern zogen Verein und Spieler einen Schlussstrich und trennten sich. Als "größtes Talent der DDR" gekommen, wurde Rico Steinmann geläutert und mit Pfiffen verabschiedet. Verein und Spieler konnten zu keinem Zeitpunkt das umsetzen, was sie damals gegenseitig von sich erwarteten. Seinen letzten Auftritt für den 1. FC Köln hatte er am 4. Spieltag der Saison 1996/97. Unter den Pfiffen der Zuschauer verließ er beim 0:2 gegen Hansa Rostock in der 72. Spielminute den Platz. "Ich war zu jung und zu empfindlich", sagt Rico Steinmann rückblickend. Nach drei Jahren beim niederländischen Verein Twente Enschede beendete er 2000 seine aktive Karriere. Ein Länderspiel für die BRD absolvierte er nie.

Montag, 28. September 2009

Verhältnismäßigkeiten

Für drei Spiele wurde Maniche heute nach seiner roten Karte gesperrt. Wie es aber überhaupt dazu kommen konnte, fragt man sich, wenn man sich diese Grafik vom Spielbeobachter anschaut. Ein Elfmeterpfiff für den FC und gegen das vermeintliche Opfer Arturo Vidal wäre im Vorfeld des Platzverweises wohl eine logische Konsequenz gewesen.

Erörtert wurde diese Szene auch beim FC-Stammtisch mit dem ehemaligen FIFA-Schiedsrichter Jürgen Aust:

Link: FC-Stammtisch vom 28.09.2009 (Block 2 von 3)

Donnerstag, 24. September 2009

Hipp, hipp, hurra!

Stand der 1. FC Köln vor einer Woche noch ohne Sieg dar, hat sich das Blatt nun binnen kürzester Zeit gewendet. Mit schönem Kombinationsfußball und der nötigen Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Gehäuse wurden zwei fantastische Siege errungen und dementsprechend im Rheinland zelebriert. Und möglicherweise steht schon am kommenden Wochenende die nächste Party auf dem Programm, wenn sich die Mannschaft vom Bayer-Kreuz in Müngersdorf sehen lässt. Jedenfalls sind die bis dato errungenen Siege Balsam auf die FC-Fanseele und tragen hoffentlich dazu bei, dass Trainer Zvonimir Soldo in Zukunft weiter in Ruhe beim FC arbeiten kann.

Der Freude nicht genug, hat auch der effzeh.-Blog Grund zu feiern. Nun gut, zumindest ein bisschen. Denn seit ziemlich genau einem Jahr findet ihr hier unsere Gedanken und Neuigkeiten zum 1. FC Köln. An dieser Stelle darum auch mal Zeit, danke zu sagen an alle Leser und Schreiber, die diesem Blog erst richtig mit Leben füllen und schon für die ein oder andere interessante Diskussion gesorgt haben.

Als kleines Dankeschön wollen wir deshalb heute unter allen effzeh.-Lesern etwas verlosen. Den "Fußball-Kalender WM-Jahr 2010" vom Werkstatt-Verlag:

Da wir für den Inhalt des Kalenders eine kleine Linkliste zusammengestellt haben, wurden uns freundlicher Weise einige Exemplare zur Verfügung gestellt, von denen wir drei Stück unter allen Lesern verlosen möchten.

Wenn ihr also diesen schniken Kalender mit einem WM-Special, Bundesliga-Planer, Gedenktage, Statistik, Analysen, Sprüche, Adressen und Fotos euer Eigen nennen möchtet (und das auch noch für lau, der Kaufpreis ist 8,95 Euro), dann schreibt einfach wahlweise bis zum 01.10.2009 eine E-Mail mit dem Betreff "Will ich haben" an sunfield2001(at)web.de, hinterlasst hier einen Kommentar oder schreibt die Kurznachricht "@effzeh Will ich haben" bei Twitter.

Die Gewinner werden von effzeh. anschließend per Mail benachrichtigt.

Montag, 14. September 2009

"Dem fällt aber bisher nichts Besseres ein, als die Ruhe zu bewahren"

(Achtung: Satire) Lange hat effzeh. überlegt, wie die aktuelle Situation zu bewerten ist. Christian Loer vom Stadtanzeiger macht aber allen Müßiggang überflüssig und liefert uns die Antwort:
(...) Im Misserfolg aber wartet nun alles auf ein Zeichen des Trainers. Dem fällt aber bisher nichts Besseres ein, als die Ruhe zu bewahren. (...)
Kein Zeichen? Nur Ruhe? Nein das geht gar nicht, denn: PANIK IST ANGESAGT!!!

Was soll nur aus unserem glorreichen 1. FC Köln werden? Nur ein Punkt in der Tabelle, kein Sieg, der Abstieg ist vorprogrammiert. Der x-te Abstieg in die Zweitklassigkeit. Jetzt ist alles zuende. Im Grunde genommen braucht der FC in den restlichen 29 Spielen gar nicht mehr anzutreten. Es besteht ohnehin gar keine Chance, auch nur einen von den 87 Punkten mitzunehmen, die es noch zu vergeben gilt. Wenn der 1. FC Köln sich weiterhin in der Verfassung präsentiert, wie er es gegen den FC Schalke getan hat, wird gar noch der Negativrekord von Tasmania Berlin gebrochen. Was war das nur für ein Spiel? Der Gegner feuerte im Akkord auf das Kölner Gehäuse, unzählige Torchancen, spielerische Unterlegenheit des 1. FC Köln in allen Belangen!

Alles ist dem Untergang geweiht! Das Schlimmste, was einem jetzt noch passieren kann, ist ein Trainer, der die Ruhe bewahrt.

Mittwoch, 26. August 2009

Mondragon, was blieb

Knapp eine Woche ist es jetzt her, dass Faryd Mondragon auf einer Pressekonferenz die Kölner Boulevard-Medien aufforderte, sich auf sportliche Themen zu konzentrieren. Und siehe da: Es hat gefruchtet, zumindest teilweise. Beim Express standen in dieser Woche die Null-Nummer gegen Frankfurt, die heißesten Transfergerüchte und ein Interview mit Wolfgang Overath im Vordergrund. Sogar die kurzfristige Suspendierung von Manasseh Ishiaku wurde nur kurz angeschnitten. Mondragons Nachricht scheint beim DuMont-Verlag angekommen zu sein.

Der Springer-Verlag hingegen versucht weiterhin verzweifelt, mit Attacken gegen den FC ("Poldi fehlt die Klasse", "Meiers Milchmädchen-Rechnung") die Auflage zu steigern. Zu den Verbündeten zählt in dieser Woche auch - welch Wunder - Christoph Daum. In bester "Tratschtanten-Manier" ließ die Bild die Drähte in die Türkei heiß glühen und informierte den (geliebten) Ex-Coach minutiös darüber, was der "böse Faryd" gemacht hat. Die Feder weiterhin auf Krawall gebürstet, war die neuste Sensationsschlagzeile schnell gefunden ("Daum ledert gegen den FC zurück"). Von der eigentlichen Kritik an ihrem Blatt war natürlich nichts zu lesen. Ganz verschweigen ließ sich das Thema aus Sicht der Bild allerdings nicht, dafür sorgten zum Beispiel die 11Freunde mit einem lesenwerten Artikel.

Nun gut, um auch beim Effzeh.-Blog den Blick wieder vornehmlich auf sportliche Themen zu richten, wollen wir einen kleinen Ausblick auf das HSV-Spiel am Sonntag wagen. Die Ausgangslage ist klar: Der Hamburger SV, eine der bisher positiven Erscheinungen in der Liga, ist der haushohe Favorit. Allerdings hat der FC nichts zu verlieren und kann somit eigentlich nur überraschen, denn alles andere als ein Sieg der Hanseaten wäre wohl nach dem momentanen Stand der Dinge tatsächlich eine Überraschung.

Allerdings lassen sich die FC-Spieler auch nach den ersten drei Spieltagen ohne dreifachen Punkterfolg nicht aus der Ruhe bringen. Lukas Podolski zum Beispiel demonstrierte am Sonntag Selbstbewusstsein. Bei einem Werbeauftritt beantwortete er die Frage eines FC-Fans, ob er denn nun in Hamburg einen Treffer für den FC erzielen werde, mit einem klaren und deutlichen "Ja!". Knüpft nun auch Faryd Mondragon an seine Leistungen an, die er bisher auf und neben dem Platz gezeigt hat, ist die Überraschung bei den Hanseaten also möglich. Und diese könnten auch die Unbelehrbaren unter den Schreibern des kölschen Boulevards nicht verschweigen...

Freitag, 21. August 2009

Presse-Feedback: Betretenes Schweigen

"Noch Fragen jemand?" Am Ende nach Mondragons Generalkritik an der Meinungsmache der hiesigen Presselandschaft herrschte unter den anwesenden Journalisten nur ein betretenes Schweigen. Und auch einen Tag nach der Pressekonferenz lässt sich schön beobachten, wie Informationen selektiert und nach dem eigenen Gutdünken genutzt werden können.

Der Express präsentiert kurzerhand eine zensierte gekürzte Version der Ansprache per Video, reißt ein, zwei Aussagen aus dem eigentlichen Zusammenhang und münzt Mondragons Kernaussagen, die der Presse galten, kurzhand zu einem Verbalschamützel gegen Ex-Trainer Daum um: "Mondy stützt Soldo und schießt gegen Daum". Der Kölner Stadtanzeiger bläst ins gleiche Horn und gönnt dem beinahe zehnminütigen Monolog immerhin einen kurzen Absatz im Vorbericht* auf das Frankfurt-Spiel. Mit einer Retourkutsche inklusive, lässt das Blatt zudem latent durchblicken, wie Mondragon sich denn erdreisten könnte, Kritik am Trainer zu üben, der ihn schließlich ans Geißbockheim lotste**.

Ansonsten herrscht weiterhin betretenes Schweigen im Blätterwald zum Thema Nummer Eins, das heiß in den diversen Fan-Foren diskutiert wird. Tenor: Es wurde mal Zeit, dass es jemand ausspricht, getreu dem Motto: "Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht." Sehr mutig scheinen die in diesem Fall Betroffenen allerdings nicht zu sein. Interessant zu beobachten wird in den kommenden Wochen sein, wie Mondragons Leistungen "objektiv" von seinen "Opfern" bewertet werden. Es ist davon auszugehen, dass das momentane Schweigen der Presse die Ruhe vor dem Sturm ist, der nach dem ein oder anderem Gegentor, das Mondragon kassieren wird, mit Wucht auf ihn einblasen wird. Es bleibt zu hoffen, dass jeder Anhänger des Vereins diese Informationen dann genau einschätzen und zu beurteilen weiß.

Meinungen zum Thema findet ihr also, wie gesagt, nicht in den Blättern selber, sondern in den Fan-Foren und Blogs. Hier eine Auswahl:

- Meinung bei den 11Freunden
- FC-Brett

- Blog bei Stadtmenschen
- Meinung bei Goal.com
- Express-Forum
- Ksta-Forum
- Transfermarkt-Forum
- Geißbockfans-Forum

* Die eigentliche Überschrift des Artikels ("Mondragon ätzt gegen Christoph Daum") wurde mittlerweile vom Stadtanzeiger geändert.

** Die Ksta-Redaktion distanziert sich nun auch vom Artikel und verweist darauf, dass lediglich die "Online"-Redaktion den Express-Artikel wiedergegeben hat. Der Verweis zum Express wurde ebenfalls nachträglich im Text eingefügt. Und wieder wurde der Text bearbeitet, diesmal der Verweis zum Express gelöscht.

Donnerstag, 20. August 2009

Mondragons Wutrede - Volle Breitseite gegen den Kölner Boulevard-Journalismus

Heute sprach Fayrd Mondragon Klartext. User Jeff Jas aus dem FC-Forum übersetze seine Wutrede ins Deutsche. Hier bekommt ihr den kompletten Text. Die ganze Vorgeschichte wird im Blog vom "Spielbeobachter" beschrieben.
"Für mich ist die ganze Situation, die um die zwei Spiele, die wir verloren haben, aufgebaut wurde, und ich entschuldige mich für das was ich sagen werde, aber für mich ist das komplett Scheisse. Es ist unglaublich was ich hier mache. Wir leben unter sehr vielen Heuchlern. Sie sagen nicht die Wahrheit. Ich bin seit drei Jahren hier, und dieses ist das Jahr, in dem wir mehr Disziplin haben, wir haben die beste Atmosphäre seitdem in der Gruppe, und wir haben einen Trainer und einen Co-Trainer, die wir nicht 100% verstehen, wir verstehen sie 200%. Und wir werden komplett von ihnen eingebunden, im gleichen Maße wie sie sprechen und handeln. In den letzten zwei Jahren sind viele Dinge hier passiert, und niemand hatte die Eier, die Wahrheit zu sagen. Und jetzt hat es die Presse. Warum, hattet ihr Angst, vor wem? Vor Herrn Daum oder irgendwas sonst was in unserem Kreis passiert? Warum, weil es jetzt ein höfliches und sehr ruhiges Trainerteam gibt, was keine Show macht oder diese dummen Pressekonferenzen machen und jedes mal die Wahrheit sagen? Jetzt greifen sie das Team an, weil wir in Dortmund und gegen den deutschen Meister in einem fantastischen Spiel für 75 Minuten verloren haben, und am Ende kein Glück hatten? Also, kommt schon, lasst die verdammten Masken fallen und lasst uns über die Wahrheit reden. Es geht nicht darum ob jemand mit einem Aston Martin oder einem Ford kommt. Was sind wir jetzt? SportBild oder Autopresse? Verkaufen wir Autos oder informieren wir die Fans über Fußball? Also, lasst uns auf eine normale Art arbeiten, macht keine Geschichten wo keine sind. Hier ist die höchste Disziplin seit ich in Köln bin. Ernsthafte Arbeit, professionelles Arbeit. Lasst uns die Dinge beim Namen nennen und nicht darüber Geschichten machen ob ich meinen Neffen auf den Platz mitnehme, oder ob Petit und Maniche ihr eigenes Auto fahren, oder Pierre Wome telefoniert, oder Mana ein anderes Auto fährt. Darum geht es nicht. Es geht darum, was wir zeigen, und ich denke wir haben in den ersten zwei Spielen gezeigt, dass wir ein besseres Team haben als letztes Jahr. Wir haben ein viel disziplinierteres Team als letzte Saison, auf und neben dem Feld.

Die andere Sache die ich darüber sagen wollte, ist dass wir unter normalen Bedingungen zwei Spiele spielen, die normalerweise schwierig sind, und die ersten acht, neun Spiele sind schwierig. Dieses Team hat gezeigt, dass wir guten Fußball spielen. Weil das, was wir gegen Wolfsburg gemacht haben, und was jeder in Deutschland, nicht nur in Köln, gesehen hat, ist dass dieses Team großes Potenzial hat. Natürlich haben wir die ersten acht, neun Spiele gegen die Topklubs. Ich finde das gut. Das zeigt uns was wir für ein Potenzial haben. Also, gebt uns ein bisschen Freiraum und lasst uns normal arbeiten. Denn ich verstehe euch Leute nicht, ernsthaft. Ich weiss nicht ob ihr immer noch über den 1.FC Köln berichten wollt, wenn er in Hamburg, in der Allianz Arena oder in Dortmund spielt, oder wollt ihr lieber über den 1.FC Köln berichten wenn er in Oberhausen, oder Koblenz, in der zweiten Liga, oder anderen Plätzen spielt, wo wir vier, fünf, sechs Stunden mit dem Bus hinfahren, und in Stadien gehen, wo ihr nicht den Komfort habt, den Bundesligastadien bieten. Also, wenn der FC Köln absteigt, verliert jeder hier. Nicht nur wir. Aber ihr als Journalisten auch. Was bevorzugt ihr? Ein Journalist einer Bundesligamannschaft zu sein, oder einer Zweitligamannschaft? Darüber müsst ihr nachdenken! Es ist nicht mein Verein, es ist nicht Herr Meiers Verein, es ist nicht der Verein vom Trainer, es ist nicht Lymbos Verein. Es ist der Verein der Stadt. Der 1.FC Köln ist eines der wichtigsten Dinge in dieser Stadt. Ich denke nach dem Dom ist es die wichtigste Sache, die wir in der Stadt haben. Also müssen wir zusammen dafür kämpfen. Es ist kein Krieg, es ist nicht ihr gegen uns. Wir sind alle ein Teil davon. Ihr könnt kritisieren, das ist euer Job, niemand sagt, dass ihr nicht kritisieren dürft. Das ist euer Job und wir verstehen das. Aber erfindet keine Geschichten die es nicht gibt, denn das ist nicht gut für euch, für uns, für die Fans, für niemanden." (Faryd Mondragon)

FC siegt, Nova glänzt als Spaßmacher

Ein Bericht von unserem Außenreporter Martin P.

Das spontan organisierte Testspiel des FC gegen die Elf der Vertragslosen Fußballer in der Sportschule Wedau zu Duisburg gewann der Bundesligist durch ein Tor des nigerianischen Stürmers Ishiaku (25.) mit 1:0. Das FC-Team wurde während des Spiels von Co-Trainer Ümit Özat betreut, während Chefcoach Zvonimir Soldo, Co-Trainer Michael Henke und Jugendtrainer Frank Schäfer das Spiel außen stehend in Ruhe beobachteten. Auf Seiten der VdV-Auswahl gab es ein Wiedersehen mit den ehemaligen Kölnern Thomas Cichon, Stefan Wessels und Daniel Chitsulo.

Die Einzelkritik:

Thomas Kessler: Spielte durch und gab die ganze Spieldauer lautstark Anweisungen, war hellwach, konnte allerdings auch zu keinem Zeitpunkt sein Können zeigen.

Christopher Schorch: Spielte durch, fast das gesamte Spiel als Außenverteidiger. Die letzten 11 Minuten nach Teroddes Einwechslung rückte er in die Innenverteidigung, ansonsten gefiel er auf rechts, ist rasend schnell, zeigte hin und wieder eine gute Spieleröffnung. Starker Flankenwechsel auf Brosinski in Halbzeit 1 (Kommentar Ümit: "Butterweich!").

Pedro Geromel: Gewann bis auf ein Foul in Minute 45 jeden Zweikampf. Wie immer erstickte er vieles durch sein gutes Auge im Keim. Gab auch ab und an lautstarke Anweisungen. Für ihn kam zur 2. Halbzeit Michael Niedrig. Geromel verfolgte das Spielgeschehen danach interessiert und hochkonzentriert. Ist wirklich der nette Kerl, als der er immer beschrieben wird. Als es ihm in der prallen Sonne auf der Bank zu warm wurde, stellte er sich zu den Zuschauern in den Schatten. Strahlt auf natürliche Weise viel Ruhe aus. Sehr angenehm im auf fließendem Englisch geführten Dialog. Auf Petit angesprochen verfällt er ins Schwärmen („Ein ganz wichtiger Spieler. Unser mit Abstand bester Läufer!“).

Marvin Matip: Gutes Stellungsspiel. Spielte durch. In Halbzeit 2 war er Kapitän. Dirigiert die Mannschaft lautstark. Schien heute der heimliche Chef auf dem Feld zu sein. Dass ihm dies gut tut, weiß man schon aus U21-Tagen. Nach Schultes Auswechslung (79.) half er in der Schlussphase als Linksverteidiger aus.

Dennis Schulte: Der Linksverteidiger bekam viele Anweisungen von Ümit, da er ab und an noch nicht an die Laufwege gewöhnt war. Spielte aber recht ordentlich und unauffällig. Wurde in der 79. Minute für Nachwuchsstürmer Simon Terodde ausgewechselt.

Lukas Nottbeck: Spielte durch. Fungierte heute als Sechser und hielt Taner Yalcin den Rücken frei. Machte die Räume eng und fing einige Bälle ab. Insgesamt jedoch wenig Ballkontakte. Unauffällig.

Taner Yalcin: Aktivposten. Spielte ebenfalls durch. Bereitete das Tor des Tages durch einen tödlichen Pass in die Tiefe auf Ishiaku mustergültig vor (25.). Suchte außerdem des Öfteren den Abschluss (30./45.). Auch heute zeigte er, dass er ein guter Standardschütze ist.

Daniel Brosinski: Begann auf rechts, wechselte aber nach Ishiakus Tor auf links. Gefährliche Vorstöße, aber heute nicht effektiv genug. Wurde in der 56. Minute für Dominik Schwertel ausgewechselt, der fortan rechts spielte. Auf die Frage nach seiner präferierten Position, antwortete der ehemalige Karlsruher nach dem Spiel ganz entschieden: „Rechts!“ Zudem betonte er, auch gerne während des Spiels zu rochieren und auf den anderen Flügel auszuweichen. Selbiges unterstrich sein Compagnon…

Adil Chihi: Links beginnend, spielte er nach der Führung auf rechts, um nach innen zu ziehen, Pässe in die Tiefe zu spielen und Abschlüsse zu suchen. Dies sollte gegen Ende der 1. Halbzeit auch fast Früchte tragen. Sein sehenswertes Zuspiel in die Tiefe, vergab Novakovic leider freistehend (44.). Eine Minute später versuchte es Adil selber aus gut 20 Metern mit einem schönen Linksschuss und scheiterte nur knapp. Wurde für den agilen und schnellen Dennis Kuczka (54., spielte links) ausgewechselt.

Milivoje Novakovic: Seine große Möglichkeit nach feinem Chihi-Zuspiel (44.) konnte der Kapitän nicht verwerten, als er alleine vor Wessels auftauchte und mit seinem schwächeren linken Fuß abschließen musste. Verständlicherweise präsentierte er sich noch nicht in Bestform, arbeitete aber gut. Zur Halbzeit kam Nachwuchsstürmer Michael Gardawski. Viel wichtiger war aber seine Einschätzung nach dem Spiel: Er geht von einem Auftritt am Samstag aus und ist schmerzfrei. Nova präsentierte sich gut gelaunt, erfüllte freundlich und nett Autogrammwünsche, trat mit den Spezies Brosinski und Geromel gar als Spaßmacher auf. So groß scheint der Trouble also nicht zu sein, über den die Boulevard-Presse spekuliert.

Manasseh Ishiaku: Nach feinem Yalcin-Pass war er der Torschütze des Tages, als er direkt abzog und sicher vollstreckte (25.). Kämpfte gut, behauptete die Bälle, auch gegen mehrere teilweise ruppig agierende, hochmotivierte Verteidiger (u.a. der ehemalige FC-Kapitän Thomas Cichon). Technisch gut. Wurde nach seiner Auswechslung in der 63. Minute (für Thiemo-Jerome Kialka) von Ümit geherzt, beobachtete das weitere Spielgeschehen interessiert und lieferte sich noch zur Belustigung einiger Fans einen hartnäckig geführten Zweikampf mit einer Wespe.

Zu Beginn der zweiten Halbzeitstand stand dann nur noch eine um Matip, Ishiaku und Chihi verstärkte Nachwuchself auf dem Platz. Besonders hervorzuheben war hier vor allem U19-Talent Dennis Kucka, der über links kommend mit seiner Antrittsschnelligkeit auf sich aufmerksam machte. Matip übernahm in der Schlussphase nach Simon Teroddes Einwechslung die Rolle des Linksverteidigers, wodurch Schorch ins Zentrum neben Niedrig rückte und Gardawski hinten rechts verteidigte. Torchancen, die auch schon in Halbzeit 1 Mangelware waren, blieben bis zur Schlussminute aus, als U23-Stürmer Terodde einen Rechtsschuss knapp am langen Pfosten vorbeischob. Letztlich hielt sich die bunt durchgewürfelte, junge FC-Mannschaft gegen die sicherlich unterklassige aber hoch motivierte Arbeitslosentruppe in der Duisburger Nachmittagshitze schadlos ohne zu glänzen.

Stellvertretend für das Spiel in der zweiten Halbzeit soll hier der überspitzt formulierte Kommentar eines Vaters herhalten, der seine umherlaufende 2-jährige Tochter mit folgenden Worten zu bändigen versuchte: "Mäuschen ich schwitz gleich mehr als die Spieler!"

So spielte der FC:
Kessler - Schorch, Geromel (46. Niedrig), Matip, Schulte (79. Terodde) - Nottbeck - Brosinski (56. Schwertel), Yalcin, Chihi (54. Kuczka) - Ishiaku (63. Kialka), Novakovic (46. Gardawski)

Taktik:
------------------------Kessler----------------------
Schorch------Geromel------Matip-------Schulte-
------------------------------Nottbeck-------------
-----------------Yalcin------------------------------
Brosinksi------------------------------------Chihi--
-------------------Nova-------Ishiaku--------------

Mittwoch, 19. August 2009

No risk, no fun - der Vaart?

Ja, in Köln ticken die Uhren anders. Der Aufsteiger holprig in sein zweites Erstligajahr gestartet, jagd die internationale Fußball-Elite. Genauer gesagt, Hollands Nationalspieler Rafael van der Vaart, der bei den Königlichen - Real Madrid - auf's Abstellgleis geraten ist. Zumindest, wenn man Meldungen des Boulevards Glauben schenken darf, in denen Manager Meier mit nahezu philosophischen Ausführungen zitiert wird: "99 Prozent der Menschen erzählen dir, warum etwas nicht geht. Ein Prozent sagt, wie es doch geht. Ich gehöre zu letzteren". "No risk, no fun - der Vaart" also? Nach Durchsicht der ausländischen Medienberichten scheint die Konkurrenz für den FC übermächtig: AC Milan, Aston Villa, Everton, Hamburger SV, Inter Mailand, Liverpool, Manchester City und Tottenham Hotspur sollen interessiert sein.

"Ich möchte selbst entscheiden, wo meine Zukunft liegt"

Van der Vaart soll von seinem momentanen Verein bisher wie Sauerbier bei der Konkurrenz angeboten worden sein, was beim Niederländer auf wenig Gegenliebe stößt. Sämtliche Offerten lehnte er bisher ab, "ich möchte selbst entscheiden, wo meine Zukunft liegt", wird er in den niederländischen Medien zitiert. Mit einem der interessierten Vereine soll bereits eine Einigung bestehen, wird in den spanischen Medien gemutmaßt.

Hoffnung im Fanlager der Kölner bereitet die Tatsache, dass van der Vaarts Frau Sylvie momentan mehrmals die Woche von Madrid aus nach Köln pendelt, wo sie bei einer TV-Produktion mitwirkt. Grund genug, auch für ihren Mann, nach Köln zu wechseln? Wohl kaum. Dass es sich bei seinem neuen Klub um den FC handeln wird, darf stark bezweifelt werden. Auch wenn Manager Meier das Risiko nicht scheut, ist diese Spielerkategorie momentan nicht erreichbar für die Geißböcke.

Zumindest zeigt diese Geschichte, dass die Kölner nun mit ihren Ambitionen gewillt sind, dem Fahrstuhl zwischen den Ligen entgültig zu entsteigen. Auch, wenn der neue Mitspieler im Mittelfeld momentan nicht van der Vaart, sondern eher Streit, Kringe oder Simak heißen wird, kann die nächste Transferperiode gespannt erwartet werden. Solange heißt es noch bis spätestens zum 31. August: No risk, no fun - der Vaart?

Montag, 10. August 2009

Starke Oldies, lahme Flügel

Keine Punkte in Dortmund, trotzdem gab es auf Seiten des FC Gewinner, natürlich aber auch Verlierer. Eine Analyse.

Gewinner:

Faryd Mondragon: Mit Torhütern verhält es sich anscheinend wie mit dem beliebten Rebsaft: Je älter desto besser. Flatterten in der Sommerpause haufenweise Namen seiner potenziellen Nachfolger durch die Presse, scheint dies den Kolumbianer wenig zu verunsichern. Mit einer stoischen Ruhe brachte er die BVB-Angreifer der Reihe nach zur Verzweiflung. Selbst angeschlagen konnte er im Spiel nur vom eigenen Mann überwunden werden. Kann "Mondi" diese Form konservieren, wird dies bestimmt nicht seine letzte Spielzeit für den FC werden.

Maniche: Er ist nicht fit und er ist zu dick - diesen Satz hört man so, oder so ähnlich, häufig vor dem ersten Spieltag. Eine Berücksichtung des Portugiesen für das BVB-Spiel schien ausgeschlossen. Umso erstaunlicher, welche Leistung Maniche selbst "unfit" abrief. Mit einer brillianten Technik ausgestattet, scheint er das zu haben, was einen kreativen Klassemann im Mittelfeld auszeichnet: Schon bevor er den Ball hat, weiß er auch schon, was er damit nach dem Erhalt anstellen wird. Mit einem tollen Gespür für ein feines Direktspiel wird der FC noch viel Freude am Portugiesen haben. Vorausgesetzt seine Mitspieler werden auch auf seine Ideen eingehen. Wer den "unfitten" Maniche in Dortmund gesehen hat, der mag sich kaum ausmalen können, was ein "fitter" Maniche zu leisten im Stande sein wird.

Verlierer:

Willi Sanou & Adil Chihi: Die Flügel lahmten. Weder Wilfried Sanou noch Adil Chihi konnten sich beim BVB entscheidend in Szene setzen. Kein Fortune im Zweikampf wurden viele Bälle auf den Außenbahnen verloren und so gefährliche Angriffe des Gegner eingeleitet. Zählten beide in der Vorbereitung zu den Gewinnern des Teams, scheint ihr Stammplatz schon nach dem ersten Spiel wieder in Gefahr zu raten. Fabrice Ehret und Sebastian Freis, der in Dortmund Novakovic und Podolski in der Sturmzentrale ersetzen musste, heißen die Alternativen für die Außenbahnen. Zudem bemüht sich der FC um weitere Neuverpflichtungen für das Mittelfeld. Kandidat Yannick Djalo (Sporting Lissabon) kam bei seinem Verein zuletzt über die linke Seite.

Samstag, 8. August 2009

O-Töne des Tages

+++ Podolski enttäuscht über Ausfall +++ Stürmer Lukas Podolski ist enttäuscht über seinen kurzfristigen Ausfall für das Spiel gegen Borussia Dortmund. Auf seiner Homepage sagt er: "Nachdem ich heute beim Training noch einen Test gemacht habe, haben wir entschieden, kein Risiko einzugehen. Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich ausfalle. Das ist bitter, aber es geht weiter. Es werden noch viele wichtige Spiele folgen." Dennoch räumt er dem FC Chancen in Westfalen ein: "Die Borussia hat ein starkes Team, das vor heimischer Kulisse besonders heiß sein wird. Auch durch die Ausfälle von Nova und Geromel wird es sicherlich nicht einfacher für den 1. FC Köln. Aber ich denke, wenn wir gut stehen und kein frühes Tor kassieren, dann ist etwas möglich." +++

+++ Lymberopoulos über Abel +++ Nicht nur die die heimischen Journalisten rufen gerne mal im Ausland an, um die neusten Transfernews zu erfahren, auch der umgekehrte Fall funktioniert ganz gut. Die portugiesische Zeitung "DN Desperto" meldete sich gestern beim FC-Pressesprecher, um Neuigkeiten über den möglichen Wechsel von Sportings Rechtsverteidiger Abel zum FC zu erfahren. "Die Nachricht, dass wir am Spieler interessiert sind, kommentieren wir nicht. Ich kann das weder bestätigen, noch widerspreche ich", wird Lymberopoulos zitiert. Nach Informationen der Zeitung soll Abel durchaus an einem Wechsel zum FC interessiert sein. +++

Mittwoch, 5. August 2009

Gratwanderung zwischen Anforderung und Design

Was soll man denn nun davon halten? Wurde das Design des neuen FC-Trikots vor Wochen noch von Medienvertretern und gegnerischen Fans* zerrissen, bekommt es nun höchste Ehren von Deutschlands Modeschöpfern. Die Mediadesign Hochschule, eine der führenden Hochschulen für Medien in Deutschland, wählte die neuen Leibchen auf den zweiten Platz der Bundesligisten hinter Hoffenheim. Es wird festgestellt:
(...) Mit ihren neuen Trikots hat sich die TSG 1899 Hoffenheim knapp gegen den zweitplatzierten 1. FC Köln durchsetzen können. Die Vizemeister aus der Domstadt bekamen Punkte für den Seltenheitswert ihres Trikots durch die Form und Position des weißen Schulterstreifens. "Die Gratwanderung zwischen den Anforderungen an ein sportliches Trikot und Design ist den Kölnern gelungen", konstatiert Antje Osterburg, Vorsitzende der Jury und Hochschullehrerin für Media- und Modedesign an der Mediadesign Hochschule am Standort Berlin. (...)
Und wieder einmal bewiesen: Schönheit liegt im Auge des Betrachters.

* Das Trikot von Eintracht Frankfurt belegte übrigens den letzten Platz.

Mittwoch, 29. Juli 2009

Einmal Europa und zurück

Der eine ist Rekordnationalspieler, gekrönt mit beinahe sämtlichen Titeln, die es im internationalen Fußball zu gewinnen gibt. Der andere wird als Kult-Radiomoderator, Fußball-Kenner und "Stimme des Westens" gepriesen. Beide, keine Frage, gehören zum Establishment der deutschen Fußballszene. Kein Wunder, dass sie in auflagenstarken Blättern ihre Expertise über die Möglichkeiten des 1. FC Köln in der kommenden Saison äußern sollen! Das Ergebnis ihrer Einschätzungen gibt allerdings zu denken:

Lothar Matthäus, passionierter Kolumnist bei der Sportbild, orakelt: "Poldi und Köln greifen jetzt an. Mit Spaß in die Erfolgsspur. Europa ist mit dem Kader machbar."

Manni Breuckmann, neuer Anchorman der WAZ Mediengruppe, hingegen stellt fest: "Kölle - von Poldis Rückkehr benebelt, mit einem unerfahrener Trainer - taumelt in die Relegation (16.)".

Europa? Relegation? Einer beiden muss wohl nach der Saison die imaginäre Krone des wahren Experten abtreten. Aber wer?

Montag, 27. Juli 2009

Lesetipp: Legionär Lehmann

Ein Beitag aus der (nicht vorhandenen) Rubrik "Fußballer, die erst nach ihrer Zeit beim FC Berühmtheit erlangten". Zum Lesen auf den Schnurrbart klicken: